Otto Mikeschka

Handelsangestellter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1904    † 1942

 

Lebenslauf

Otto Mikeschka wurde am 30.9.1904 in Brünn geboren. Er war Handelsangestellter in Wien. 1933 übernahm er die Pacht eines Lebensmittelgeschäftes (Wien 21). Ab 1940 arbeitete er im Lebensmittelgroßhandel (Firma Schauberger und Schöbinger, Wien 4). Von 1927 - 1934 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich. Er gehörte auch der Gewerkschaft der Kürschner und Kappenmacher an.

Funktionär der illegalen KPÖ

Otto Mikeschka war Funktionär der illegalen KPÖ.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 3. 5. 1941 wurde Otto Mikeschka verhaftet und am 25. 9. 1942 gemeinsam mit Edmund Dobesberger, Michael Franz Haas, Karl Hodac, und Johann Sebesta (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.12.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Die Tätigkeit des Angeklagten Mikeschka für die KPÖ nach der Rückgliederung Österreichs begann im Sommer 1939. Als damals ein gewisser Kraftl zur Wehrmacht eingezogen wurde, übernahm er von diesem 12. – RM an einkassierten Mitgliedsbeiträgen und führte sie an den Kassierer Anton Strömer ab. Als ungefähr zur gleichen Zeit der Kommunist Mörth an ihn herantrat und ihn ersuchte, ihn mit Strömer zusammen zu bringen, kam er auch diesem Ersuchen nach. Seit Sommer 1939 stand Mikeschka auch mit dem Angeklagten Hodac in Verbindung (…) Auf Aufforderung des Hodac stellte er vorübergehend seinen Laden als Aufbewahrungsstelle für Lit.-Material zur Verfügung, das eine Frau dort für Hodac hinterlegen sollte.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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